Villèm Flusser erzählt die Mediengeschichte als eine schrittweise Reduktion von raumzeitlichen Dimensionen, vom vierdimensionalen zum nulldimensionalen Medium. Ursula K. Leguin subvertiert den paläontologischen Fokus auf die Entwicklung der Artefakte vom Faustkeil (hand-axe) zum Messer mit ihrer Geschichte der Tragtasche als erstem Artefakt. Barbara Stafford befasst sich mit der Dialektik zwischen (täuschenden) Sinnen und Körpern und (erkennendem) Geist, Abstraktion und Geometrisierung im europäischen 18.Jahrhundert. Werner Herzog spricht von der Höhlenmalerei in Chauvet als magischem Proto-Kino. Beliebige Wissenschaftsfilme erklären uns alle möglichen Evolutionen. In unserer vierteiligen Kurzfilm-Serie überlagern sich diese und andere mehr oder weniger lineare spekulative Narrationen und Erklärungen. Roter Faden ist die Evolution einer undefinierten Kreatur vom Verdauungswesen zuerst zum wahrnehmenden Wesen, dann zum zweifelnden Wesen. Es zweifelt an der Überbrückbarkeit des Grabens zwischen Innenwelt und Aussenwelt, zwischen Bild und Realität, zwischen Täuschung und Wahrheit. Anhand von Foundfootage und gefundenen Off-Stimmen kombiniert mit 3D-Animation und unseren eigenen Stimmen collagieren, samplen wir eine brüchige mehrstimmige Technologie-, Philosophie- und Naturgeschichte. EIne Fortsetzung ist aktuell in Arbeit.